PAUL B. PRECIADO: ENDE DES ANCIEN RÉGIME DER SEXUALITÄT: EINE KRIEGSERKLÄRUNG / KEYNOTE

Donnerstag, 27. September 2018, 19.00 |

Zumindest eines seiner Werke gehört in jedes gut sortierte Bücherregal. Paul B. Preciado, Kurator der documenta 14, Hochschuldozent und Dissident des heteronormativen Regimes, entwickelt in Büchern wie »Testo Junkie« oder dem »Kontrasexuellen Manifest« ebenso verblüffende wie überzeugende Thesen über Geschlecht, Sexualität, Architektur, Technologie und Pornographie. Seine Reaktion auf den offenen Brief von einhundert französischen Damen rund um Catherine Deneuve liest sich wie ein Manifest. Jene Frauen prangerten Anfang des Jahres die gefährlichen Konsequenzen der #metoo-Bewegung für eine fröhliche Flirtkultur an und verteidigten gleichzeitig die »Freiheit, belästigt zu werden«. Preciado, Überläufer des Geschlechts und Flüchtiger der Sexualität, der sich selbst als trans Mann und Schmuggler zwischen zwei Welten, jener der »Frauen« und jener der »Männer« bezeichnet, ruft daraufhin den Krieg aus. Nicht irgendeinen Krieg, sondern den »wichtigsten aller Kriege, denn auf dem Spiel steht kein Territorium oder die Einnahme einer Stadt, sondern der Körper, die Lust und das Leben«. Und deshalb eröffnet Preciado die Kampnagel-Spielzeit mit einer Kriegserklärung – gegen das Ancien Régime der Sexualität.

in englischer Sprache, Eintritt frei

Kampnagel
Jarrestraße20
Hamburg

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